Wenn Wissen und Erfahrung in Pension geht – Warum KMU jetzt strategisch auf Wissenstransfer setzen sollten oder müssen

Die HRM-Experts Group ist ein Zusammenschluss von Unternehmer*innen, die für oberösterreichische Firmen beratend durch ihre unterschiedlichen Schwerpunkte im Bereich Führungs- und Personalentwicklung tätig sind.
Jeden Monat stellen wir ein herausragendes Mitglied der HRM-Experts Group vor. Der Unternehmensberater des Monats September ist Ing. Mag. Dr. Harald Lerchner, MBA, der Sie über ein Thema informiert, das aktuell viele Unternehmen betrifft.
Der stille Abfluss von Wissen
Die Babyboomer-Generation geht aktuell und in den nächsten Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Für viele KMU bedeutet das: Mit den Menschen verlässt auch wertvolles Wissen das Unternehmen – Erfahrungen, Kontakte, praktische Tipps und Tricks, die nirgendwo dokumentiert sind. Oft wird das Ausmaß erst sichtbar, wenn plötzlich niemand mehr weiß, wie eine bestimmte Maschine richtig eingestellt wird oder wie man langjährige Kunde am besten anspricht.
Warum das ein Problem ist?
Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und knapper Personalressourcen können KMU es sich nicht leisten, Wissen einfach „mitgehen“ zu lassen. Während neue Mitarbeiter*innen mühsam eingearbeitet werden müssen, fehlen die internen Erfahrungswerte, die über Jahre aufgebaut wurden. Das kostet Zeit, Geld und oft auch die Wettbewerbsfähigkeit.
Reaktiver Wissenstransfer reicht nicht aus
Einzelne Übergabegespräche oder Notizen kurz vor der Pensionierung sind besser als nichts – aber sie sind reaktiv und oft zu spät. Was KMU brauchen, ist ein strategischer Umgang mit Wissen: ein System, das Wissen nicht nur sichert, sondern auch weiterentwickelt und zugänglich macht. Unternehmen, die systematisch und zielgerichtet mit Wissen umgehen, profitieren mehrfach davon. So beschleunigt sich etwas die Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen, die Abhängigkeit von einzelnen Schlüsselpersonen reduziert sich oder die Innovationskraft erhöht sich.
Warum das Thema jetzt brennt?
- Fachkräftemangel: Neue Mitarbeiter*innen sind schwer zu finden – umso wichtiger ist es, vorhandenes Wissen zu bewahren.
- Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die ihr Wissen systematisch nutzen, sind schneller, effizienter und innovativer.
- Mitarbeiter*innen-Bindung: Wer Wissen teilt und sichtbar macht, schafft Wertschätzung und fördert Zusammenarbeit.
Konkrete Schritte für KMU
- Wissensträger*innen frühzeitig identifizieren: Welche Schlüsselpersonen besitzen welches kritische Wissen?
- Wissen sichtbar machen: Dokumentationen, Checklisten oder kurze Video-Tutorials helfen, implizites Wissen greifbar zu machen.
- Lessons Learned: Regelmäßige Meetings, bei denen Teams oder Abteilungen ihre Projekte oder Prozesse reflektieren und Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen teilen. Das Sammeln dieser Erkenntnisse kann dabei helfen, bewährte Methoden zu identifizieren und zukünftige Projekte zu verbessern.
- Wissenskultur fördern: Wissen zu teilen muss Teil der Unternehmenskultur werden – nicht nur eine Pflichtaufgabe.
Wissen ist Kapital – und muss wie solches behandelt werden
Der demografische Wandel ist nicht aufzuhalten. Aber der Wissensverlust schon. Ein strukturierter Wissenstransfer ist der Schlüssel, um das wertvolle Wissen und die Erfahrungen zu bewahren. Es ist höchste Zeit, dieses Thema anzugehen und Strategien für einen effektiven Wissenstransfer zu implementieren. Wer jetzt handelt, sichert nicht nur das Know-how der Babyboomer, sondern legt den Grundstein für eine zukunftsfitte Organisation.
Betroffen - wer kann Sie unterstützen?
Sind Sie auch in der Situation, dass Schlüsselkräfte demnächst in Pension gehen? Für einen zielgerichteten und effektiven Wissenstransfer wird die Zusammenarbeit mit externen Profis wärmstens empfohlen!
Hier finden Sie schnell und einfach professionelle Berater*innen, die Sie gerne unterstützen.
Ich freue mich auf ihr Feedback!