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Mentoring – mehr als nur Zeitverschwendung?

Die HRM – Experts Group ist ein Zusammenschluss von Unternehmer:innen, die für oberösterreichische Firmen beratend durch Ihre unterschiedlichen Schwerpunkte im Bereich Führungs- und Personalentwicklung tätig sind.

Jeden Monat stellen wir ein herausragendes Mitglied der HRM – Experts Group vor. Die Unternehmensberaterin des Monats Juli ist Frau Mag.a Beate Raab-Wenzel. Sie informiert Sie zum Thema „Mentoring – mehr “.

Mag.a Beate Raab-Wenzel

ALCEDO
Netzwerk ganzheitliche Organisationsentwicklung

www.alcedo.co.at

Mentoring – mehr als nur Zeitverschwendung?

In der Praxis treffe ich oft auf starken Gegenwind aus der Richtung „Mentoring ist eh nur Zeitverschwendung – wir haben die Ressourcen nicht“ – aber ist das wirklich so?

In jeder Organisation finden laufend Übergabeprozesse statt:

  • Neueinstiege
  • Auf- und Umstiege
  • Neue (Projekt-) Teams
  • Längere Arbeitsunterbrechungen
  • Karenzen
  • Pensionierungen

Es geht doch darum, Übergänge gut zu gestalten und die im Unternehmen vorhandenen Erfahrungen und Gegebenheiten strukturiert weiterzugeben. Insbesondere auch darum, praktisches Wissen, das nicht in formalen Checklisten abgehakt oder auch in Schulbüchern abgehandelt werden kann, zu übergeben. Wissen, das speziell ist für die Position, für den Bereich und natürlich auch für das eigene Unternehmen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht liegt der Nutzen darin, Veränderungen im Personalbereich möglichst zeit- und kosteneffizient zu gestalten.

Mentoring hat sich als äußerst wirkungsvolle Methode erwiesen, um Fachwissen, Erfahrungen und Ressourcen innerhalb eines Unternehmens zu teilen und die individuelle Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern. Es ist eine partnerschaftliche Beziehung, bei der eine erfahrene Person, die Mentorin oder der Mentor, einer weniger erfahrenen Person, dem oder der Mentee, Unterstützung, Anleitung und Feedback bietet.

Mentoring ist in jedem Fall Beziehungsarbeit, verantwortungsbewusst und vertrauensvoll. Der Aufbau von Vertrauen braucht Zeit. Mentor:innen sind sich bewusst, dass dies ein längerer Prozess ist und stellen sich dafür freiwillig zur Verfügung. Vor allem ist es kein einseitiger Prozess, es ist Interaktion, die auch die Mentor:innen selbst verändert. Ein Prozess, der neue Ideen und Innovation hervorbringt, wenn er erfolgreich ist und gleichzeitig Raum, Zeit und Vorbereitung braucht.

Die Berücksichtigung nachstehender Erfolgsfaktoren trägt dazu bei, dass Mentoring in Unternehmen jeglicher Größe effektiv und nachhaltig ist:

  • Klare Ziele und Erwartungen: Sowohl die Mentorin oder der Mentor als auch die Mentee sollten klare Ziele und Erwartungen für das Mentoring-Programm haben, um eine gezielte Zusammenarbeit zu ermöglichen.
  • Passende Mentor:in-Mentee-Beziehung: Eine positive Chemie und gegenseitiges Vertrauen zwischen Mentor:in und Mentee sind grundlegend für den Erfolg des Mentoring-Programms. Die Beziehung sollte von Respekt, Offenheit und Empathie geprägt sein.
  • Strukturierte Programme und Ressourcen: Gut organisierte Mentoring-Programme mit klaren Richtlinien und unterstützenden Ressourcen erleichtern den Ablauf und die Umsetzung des Mentoring-Prozesses. Dies kann beispielsweise Ausbildungen (insbesondere für Mentor:innen), Leitfäden oder regelmäßige Treffen (auch Austausch unter Mentor:innen und Austausch unter Mentees) beinhalten.
  • Individualität und Gestaltungsspielräume: Menschliche Beziehungen lassen sich nicht kopieren, deshalb gilt es erfolgreiche Mentoringprozesse auch individuell und in einem sehr offenen Rahmen zu gestalten. Strukturen und Vorgaben sollen für die Beteiligten lebbar sein und nicht aufgesetzt wirken.
  • Kommunikation und Feedback: Eine offene und regelmäßige Kommunikation zwischen Mentor:in und Mentee ist essentiell. Mentees sollten die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen, Herausforderungen zu besprechen und Feedback zu erhalten, um ihre Entwicklung voranzutreiben.
  • Kontinuität und Langfristigkeit: Erfolgreiches Mentoring erfordert Zeit und Engagement von beiden Parteien. Langfristige Beziehungen ermöglichen eine nachhaltige Unterstützung und den Aufbau einer vertrauensvollen Verbindung.
  • Evaluierung und Anpassung: Mentoring-Programme sollten regelmäßig evaluiert werden, um ihre Effektivität zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Feedback von Mentorinnen/Mentoren und Mentees kann dabei helfen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und das Mentoring-Programm kontinuierlich zu optimieren.

Insgesamt ist Mentoring im Unternehmensumfeld ein wertvolles Instrument, um Mitarbeiter:innen eine individuelle Entwicklung zu ermöglichen, ihr Potenzial auszuschöpfen und ihre Karrierewege zu fördern. Durch den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Unterstützung entsteht eine positive Unternehmenskultur, die das Engagement und die Bindung der Mitarbeiter:innen stärkt. Mit klaren Zielen, einer passenden Beziehung, strukturierten Programmen, offener Kommunikation und kontinuierlicher Evaluierung können Unternehmen ein erfolgreiches Mentoring-Programm etablieren und die individuelle und organisatorische Entwicklung vorantreiben.

Geplantes und strategisch eingesetztes Mentoring ist ganz klar eine gewinnbringende, nachhaltige Investition in die Zukunft und insbesondere in der aktuellen Arbeitsmarktsituation ein Schlüssel zum Erfolg!

Eine Zusammenarbeit mit externen Experten wird dabei wärmstens empfohlen! Hier finden Sie schnell und einfach professionelle Berater:innen, die Sie gerne unterstützen. 

Verfasserin: Beate Raab-Wenzel